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Dissatisfied Story Teil 1 (Deutsch)

Sie war schon völlig aufgeregt, denn heute war es endlich soweit. Sie hatte ein Date.
Naja wenn man es Date nennen konnte. Kennengelernt hatte sie ihn schon vor etwas längerer Zeit, aber bei einem Hallo blieb es dann auch wenn sie sich begegneten. Sie hatte bis zu diesem einen Zeitpunkt nicht wirklich viel miteinander zu tun.
Irgendetwas hatte sie dennoch schon immer an ihm fasziniert und ihre Aufmerksamkeit gebannt. Ob es seine Art war, sein Aussehen, sein Lächeln – sie konnte diese Frage nicht beantworten.
Wenn sie  auch seine wirkliche Art erst später kennengelernt habt…
Nämlich zu diesem Zeitpunkt, als sie den Entschluss gefasst hatte ihn einfach anzuschreiben. Wofür gibt es das Internet, das mobile Zeitalter denn schließlich – hier kommt man auch ohne Handynummer weiter – Facebook dein Freund und Helfer.
Einen Grund, den sie vorschieben konnte gab es auch. Eine kleine Party unter Freunden, eine Einladung würde sich gut als Grund eignen. Eigentlich war alles gut durchdacht. Wenn sie sich auch nicht wirklich sicher war, ob er überhaupt kommen würde.
Damals kam sogar recht schnell eine nette Antwort auf die Mail -  somit der Anfang der die beiden bis hin zu diesem Tag führte. Aus der normalen Konversation wurde schnell etwas anderes. Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie das Gefühl sie selbst sein zu können.
Eigentlich ist sie ein recht komplizierter Mensch. Sie hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch niemanden getroffen, bei dem sie zu 100% sie selbst sein konnte – nicht aus dem Grund, dass sie es nicht gewollt hätte – aber die meisten verstanden sie einfach nicht, ihre Art , ihren Humor. Sie durfte sich schon anhören, dass sie verrückt sei, welche Drogen sie genommen hätte oder dass sie komisch sei.
Doch nicht hier. Sie hatte das Gefühl ihn schon ewig zu kennen. Und all ihre Gedanken und dunkelsten Wünsche endlich jemandem anvertrauen zu können. Um die Wette necken und Dauerstrahlen – hieraus bestanden die nächsten Tage, Vorfreude auf die nächsten Mails – es war wie eine Sucht. Dieser Mann war der erste, der sie auf seine Art und Weise fasziniert hat. Bei dem sie zum ersten Mal in ihrem Leben das Gefühl hatte verstanden zu werden. Wenn auch nur über Mail. 
Sie hatte sich lange überlegt, ob sie sich treffen sollten. Aus der Angst heraus, dass das Treffen alles verändern würde. Dass die Mail-Konversationen sterben würden und die Lacher, die Konversationen, alles was sie im Moment zum Strahlen brachte aufhören würde.
Ja zugegeben sie war etwas aus der Bahn geworfen als er sie um ein Treffen bat. An sich hat ein Treffen ja nichts Verwerfliches. Allerdings hatte sie eher die direkte Frage geschockt, ob sie nicht Interesse an Sex hätte. Sex mit ihm. Keine Beziehung, keine Verpflichtungen. Sie würden sich ja sowieso gut verstehen, wären sich einig. Also gäbe es auch keine Punkte, die gegen ein Sexdate sprechen würden.
Die Devise war bis zum heutigen Zeitpunkt kein Sex ohne Liebe. Bei Sex müssen Gefühle, Vertrauen im Spiel sein, denn ein Fallenlassen konnte sie sich ansonsten nicht vorstellen. Schließlich kam sie nach einigen Überlegungen zu der Erkenntnis, dass Vertrauen  und Verstehen eigentlich vorhanden sind und auch die Wellenlänge stimmt. Einen Versuch war es wohl wert, wenn auch in der Hoffnung damit nichts zu zerstören, nichts von dem Mail-„Verhältnis“, das sie momentan pflegten und bei dem sie sich so gut verstanden. Bei dem sie immer wieder das Gefühl hatte, für einige Momente „glücklich“ zu sein – oder besser ausgedrückt unbeschwert. So viele Gedanken um ein einziges Treffen... Trotzdem hatte sie letztendlich beschlossen sich darauf einzulassen und abzuwarten, was passieren würde.
Deshalb stand sie nun vor ihrem Kleiderschrank und fragte sich, was man denn zu einem solchen Date überhaupt anziehen könnte? Ein solches Date hatte Sie noch nie und kannte sich damit demzufolge auch nicht aus. Und auch der Gedanke daran war noch völlig neu und ein wenig erschreckend für sie.  

Nach einem Blick auf die Uhr war sie noch mehr in Hektik. Es würde nicht mehr lange dauern, dann er vor ihrer Tür stehen. Also schnappte sie sich ein Top und eine Jeans-Short und schwarze Spitzenunterwäsche. Immerhin war Sommer und Temperaturen auch an den Abenden sehr angenehm.
Sie liebte schwarze Wäsche, darin fühlte sie sich auch am wohlsten.
Das schien ihr deshalb die beste Option für den Abend zu sein, um sich einigermaßen wohlfühlen zu können.
Ihre Aufregung und Anspannung stieg, je schneller die Uhr tickte. Beim Duschen achtete sie penibel darauf sich so hübsch wie möglich zu machen. Körperhygiene und Haarentfernung gehören nun mal dazu. Eigentlich war und ist sie in diesem Punkt schon immer eine Sauberkeitsfanatikerin und Perfektionistin gewesen.
Schminken und Haare föhnen klappten an diesem Abend zu allem Übel wieder nicht, großer „Bad Hair-Day“ und Gruselkammer-Makeup waren angesagt. Die Uhr spielte ebenfalls gegen sie.
Es war zum Verzweifeln. Dabei wollte sie heute besonders toll aussehen und beeindrucken. Sie war schon ein wenig eitel, aber ist diese Tatsache denn so schlimm wenn man eben gut aussehen möchte um sich selbst zu gefallen und sich wohl zu fühlen, vor allem wenn man in anderen Punkten so verunsichert ist?
Dieses eine Mal war sie froh darüber, dass sich ihr Date verspätete. Auch wenn sie sich in Windeseile gestylt hatte um pünktlich fertig zu sein, wobei man könnte eher sagen fertig mit den Nerven anstatt fertig mit dem Styling mit einem halbschrägen verwackelten Lidstrich, hatte sie  jetzt noch Zeit sich besser hinzurichten. Dieses eine Mal kam ihr die Unpünktlichkeit zu ihren Gunsten – wenn  sie es sonst auch hasste warten zu müssen.
Sie vernahm ein Auto, das vor ihrem Haus den Motor abstellte.
Das musste er sein. Sie kontrollierte nochmals ihr Styling im Spiegel. Im nächsten Moment läutete auch schon die Klingel. Ihre Anspannung wuchs ins Unermessliche.
Als sie die Türe öffnete schenkte er ihr ein Lächeln. Es war ein seltsames Gefühl das sie begleitete, als er mit ihr nach oben ging. Je länger er da war, desto mehr verflog die Anspannung. Wie auch in den Mails konnten sie sich gut unterhalten und verbrachten die Zeit mit reden und lachen. Sie freute sich darüber, dass sie sich so gut verstanden. Nur noch ein dumpfer kleiner Hintergedanke blieb von der Anspannung stehen, doch sie begann sich in seiner Nähe wohl zu fühlen.
Sie saßen zusammen auf dem Balkon und redeten über Gott und die Welt, so vergangen Minute um Minute. Sie genoss den Abend mit ihm und dem Gefühl, dass auch ihr Interesse und Aufmerksamkeit zuteilwurde. Dass hier jemand war, der ihr zuhörte, mit dem sie lachen konnte und der sie verstand. Sie lebte für den Moment und fühlte sich absolut wohl in seiner Gegenwart. Mit welcher Selbstverständlichkeit die beiden ihre Zeit verbachten machte sie glücklich und ließ sie den Grund des Besuches vergessen.
Sie war nicht wirklich die beste Gastgeberin, das wusste sie selbst. Deshalb fiel  es ihr auch erst jetzt auf, dass sie ihm noch nicht mal etwas zu trinken angeboten hatte und das seit nunmehr über einer Stunde. Da er dankend ihre beschämte Frage zu einem Getränk annahm machte sie sich auf den Weg in die Küche um ihren Gastgeberpflichten nachzukommen.
Auf dem Rückweg passiert es dann. Der Moment, der sie zuvor mit Furcht und einem Stück Unwohlsein beschäftigt hatte. Der sie beim Gedanken an die Situation in anderer Weise allerdings auch erregt hatte, wenn sie nachts im Bett lag und sich diese Szene vorstellte.
Er packte sie am Unterarm und zog sie sanft zu sich. Schon diese eine Berührung entflammt ein Feuer in ihr und das drum herum begann zu verschwimmen. Sie saß auf seinem Schoß und ihre Haut begann förmlich zu glühen. Jeder Berührung fühlte sich so stark an, wie sie noch nie zu empfinden gewagt hatte. Sein Blick fokussierte Sie. Sie fühlte sich wie Wachs in seinen Händen. Als sich seine Lippen auf ihre legten versanken  auch ihre letzten Zweifel im Nirwana. Das Flammenmeer begann sich in ihrem Körper auszubreiten und entflammte ihre Lust. Noch nie hatte sie sich so sehr gewünscht von jemandem berührt zu werden. Sie verzehrte sich nach seinen Lippen, die sich warm und weich auf die ihren legten. Sie verlor sich unter seinen Berührungen. Die Küssen, wenn sie anfangs auch zaghaft waren, steigerten sich zunehmend im gleichen Atemzug mit ihrer Lust, die ins Unermessliche zu steigen schien. Ein befreiendes Gefühl legte sich über sie – ein Gefühl völliger Hingabe. Sie begann am ganzen Körper zu zittern. Weil sie ihn wollte. Sie wollte ihn spüren, wollte dass er sie berührt. In diesem Moment hätte er alles mit ihr machen können – sie vertraute ihm, sie wollt sich ihm hingeben. Die Rolle der Verführten gefiel ihr. Er strahlte eine Art Dominanz aus und führte sie hin zum Abgrund der realistischen Wahrnehmung. So schwer sie sich vorher auch tat Lust zu empfinden, fast redete sie sich selbst schon ein frigide zu sein und abgestumpft und keine wirkliche Lust mehr empfinden zu können – so leicht fiel es ihr in diesem Moment – und er musste nicht viel dafür tun, dass sie sich von Kopf bis Fuß nach ihm verzehrte. Allein eine Berührung an ihrem Arm ließ sie erzittern, ein Feuerblitz brannte bis hin zu ihrer empfindlichsten Stelle die nur noch eins wollte – Ihn.  Die Lust brannte allgegenwärtig, Angst darunter zu verglühen war ihre einzige Sorge… Doch er ging quälend langsam voran. Viel zu langsam zog er ihr ihr Oberteil aus und begann sie schulterabwärts zu küssen. Die Küssen hinterließen eine brennende Spur auf ihrer Haut. Sie spürte seine Erektion an ihrem sich nach ihm verzehrenden wunden Punkt zwischen ihren Beinen. Es machte sie vollkommen verrückt. Ihn spüren, das war das einzige was sie wollte. Er entledigte sich ihrer Shorts. Das Lustgefühl steigerte sich weiter. Lustobjekt seiner Begierde zu sein, die sich selbst durch seine Hose spüren ließ, nun direkt auf ihrem nackten Bein. Ihr feuchtes Höschen auf seinen Jeans. Vollkommene Hingabe und Fallenlassen hatte sie bis zu diesem Zeitpunkt nur in ihren Träumen verspürt. Sie flehte förmlich nach Erlösung mit jeder Zelle ihres Körpers. Doch ihr Flehen wurde nicht erhöht. Quälend langsam streichelte er sie bis knapp vor der Ohnmacht. Brennende Spuren auf ihrem Körper, glühende Haut und der sehnlichste Wunsch ihn in sich zu spüren – diese Unterworfenheit und Hingabe gefielen ihm. Er spielte mit ihr, ihrem Wunsch. Er reizte ihre Lust immer weiter aus. Das feuchte Höschen und ihr Zittern spornten ihn an. Er wollte ihr ein unvergessliches Erlebnis bereiten, das sie nie wieder vergessen sollte. Seine Küsse bedeckten jeden einzelnen Zentimeter der nackten Haut. Er wollte sie nicht nur nach ihm flehen hören, nein, er wollte sie schreien hören. Er wollte, dass dieser ausgehungerte brennende Körper mit allen Zellen in jedem Gedanken bei jedem Wunsch, alles von ihm erfüllt war, und dass sie noch lange von der Begegnung mit ihm und dieser Lust träumen würde.

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